Mitgliederversammlung wählt neuen ADBW-Vorstand

Am Ende der beiden Kongresstage stand in diesem Jahr die Mitgliederversammlung, bei der ein neuer Vorstand gewählt wurde. Der bisherige Vorsitzende Prof. Ralf Lobmann wurde ebenso wiedergewählt wie seine Vorstandskollegen Dr. Barbara Klarl, Dr. Astrid Tombek, Dr. Stefan Gölz, Dr. Holger Lawall, Dr. Thomas Helling und Prof. Jochen Seufert. Neu in den Vorstand gewählt wurde Prof. Martin Heni aus Ulm. Der Sprecher des Vorstandes, Prof. Lobmann, wird insbesondere unterstützt durch Prof. Seufert als 2. Sprecher sowie Dr. Stütz als Schatzmeister. Die Wahl des Vorstands erfolgte einstimmig bei Enthaltung der Kandidaten.
Rückblick auf die Highlights im Jahr 2023
Zu Beginn bat der ADBW-Vorsitzende Prof. Ralf Lobmann die 21 stimmberechtigten Anwesenden die Beschlussfähigkeit der Versammlung per Handzeichen festzustellen, was dann auch einstimmig erfolgte. Im Anschluss erläuterte der Vorsitzende im Rückblick die Aktivitäten der ADBW während des vergangenen Jahres. Traditionsgemäß war auch das Jahr 2023 mit der Strategietagung des Vorstandes im Januar gestartet, bei der die Schwerpunkte der Arbeit festgelegt wurden. Die weiteren Vorstandssitzungen fanden sowohl in Präsenz als auch digital statt. Ein Höhepunkt des letzten Jahres war der Jahreskongress in Freiburg mit einer gelungenen Mischung aus sehr interessanten Vorträgen, Hands on-Workshops und Raum zum kollegialen Austausch. Für die gute Organisation und die einladende Atmosphäre beim Kongress dankte Prof. Lobmann seinem Vorstandskollegen Prof. Seufert aus Freiburg und dem gesamten Organisationsteam.
Zum Weltdiabetestag hatte die ADBW gemeinsam mit den Diabetikern Baden-Württemberg DBW zu einer öffentlichen Veranstaltung nach Stuttgart eingeladen. Im Vorfeld war in einer breit angelegten Zeitungskampagne mit redaktionellen Beiträgen und Anzeigen die Notwendigkeit einer guten landesweiten Diabetesversorgung dargelegt und begründet worden. Die Veranstaltung mit Workshops, Impulsvorträgen und einer Podiumsdiskussion mit Politik und Kostenträgern war insgesamt gut besucht. „Aber natürlich hätten wir uns nach der umfangreichen und auch kostenintensiven Werbung im Vorfeld gewünscht, dass noch viel mehr Menschen mit und ohne Diabetes den Weg zum Weltdiabetestag finden,“ so der ADBW-Vorsitzende. Einen ausführlichen Bericht zum Weltdiabetestag 2023 finden Sie hier.
In einem kleinen Exkurs skizzierte Prof. Lobmann die bundesweite Arbeit der Regionalgesellschaften innerhalb der DDG. „Die Regionalgesellschaften sind hartes Brot,“ so sein pointiertes und leicht ironisches Fazit. Von den 16 Regionalgesellschaften antworten in der Regel nur 4 auf Anfragen, bei anderen wissen wir nicht genau, wo sie aktuell stehen. Unzweifelhaft ist, dass die ADBW nach wie vor die größte und sicher auch eine der aktivsten Regionalgesellschaften der DDG ist.
Mitwirkung beim Gesetzgebungsverfahren zur Klinikreform ist wichtig
Wie wichtig die Arbeit von Regionalgesellschaften wie der ADBW sein kann, zeigen die aktuellen Stellungnahmen zur Klinikreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Der Großteil der politischen Arbeit wird hier von der DDG mit ihrem Vorstand, den verschiedenen Fachgruppen und der hauptamtlichen Geschäftsstelle gut und professionell übernommen. In unserem föderalen Gesundheitssystem werden daneben wichtige Entscheidungen auf Landesebene getroffen und genau da sind die Regionalgesellschaften gefragt. Die geplante Klinikreform hatte zunächst viele Hoffnungen geweckt, etwa auf eine bessere und vor allem planbarere Vergütung. Heute gibt es dagegen Befürchtungen, dass die Diabetologie in der gesamten Kliniklandschaft zu wenig berücksichtigt wird. So ist im Gesetzentwurf keine Leistungsgruppe Diabetes vorgesehen, wohl vor allem, weil es keinen Facharzt für Diabetologie gibt. Mit der Klinikreform besteht das Risiko, dass die Diabetologie in vielen Kliniken nicht mehr mit einer bettenführenden Abteilung repräsentiert ist. Dies kann zu einer grundlegenden Verschiebung und wahrscheinlich Verschlechterung der Diabetesversorgung in diesen Häusern führen. Die sogenannten Diabetes Units im 3-Punkte-Plan der DDG werden eine eigenständige Diabetesabteilung nicht ersetzen können. Aber auch die niedergelassenen Diabetologen in Schwerpunktpraxen könnten unter der neuen Vergütung ohne eine Chroniker-Pauschale leiden.
„Wir arbeiten in einem Spannungsfeld auseinanderstrebender Entwicklungen,“ so der ADBW-Vorsitzende. Einerseits ist Diabetes ein „Wachstumsmarkt“, die Zahl der Patienten wächst und mit ihnen die Anforderungen an eine gute Diabetesversorgung. Zugleich sehen wir eine regelrechte Generationenwelle von Ärzten, Diabetesberaterinnen und anderen Fachgruppen, die in Ruhestand gehen. Es gibt zu wenig Nachwuchs und die Ausbildungsstellen werden beschnitten. Der Fachkräftemangel zieht sich durch alle Berufsgruppen und die Diabetologie gilt nicht immer als attraktivstes Tätigkeitsfeld. Bei allen Problemen sieht die ADBW auch die Möglichkeiten der konstruktiven Mitgestaltung auf Landesebene und wird diese konsequent nutzen. In Gesprächen mit einzelnen Politikern und Fraktionen sowie im Fachbeirat Diabetes in Baden-Württemberg. Der Fachbeirat feiert im kommenden Jahr sein 10-jähriges Bestehen und dies wird die ADBW nutzen, um das Gremium wieder stärker zu aktivieren und zentrale Inhalte öffentlichkeitswirksam zu platzieren. Einen Appell richtete Prof. Lobmann auch an die Betroffenen. Wenn jeder zehnte Bürger eine Diabetesdiagnose hat, dann ist das eine relevante Wählergruppe, die sich in den Patientenorganisationen deutlich stärker artikulieren kann als das heute der Fall ist.
Dank an den Tagungspräsidenten und das gesamte Team
Der Rückblick des Vorsitzenden endete mit dem Dank an den diesjährigen Tagungspräsidenten Dr. Thomas Helling und das gesamte Organisationsteam um Petra Kreß und Anja Mutschler. „Der Kongress ist immer wieder ein Kristallisationspunkt für die ADBW und ein Ort, an dem wir gerne zusammenkommen,“ so Prof. Lobmann. Das zeigen auch die Teilnehmerzahlen, die nach der Pandemie nun schon im dritten Jahr konstant bei deutlich über hundert eingeschriebenen Besuchern liegen. Und das trotz vielfältiger digitaler Fortbildungsangebote. Sehr regen Gebrauch haben die Mitglieder von der Möglichkeit gemacht, sich frühzeitig kostenfrei anzumelden. Das verbessert die Planungssicherheit für die Verantwortlichen und schafft zusätzliche Anreize für die Mitgliedschaft. Der Vorstand hat deshalb beschlossen, den Mitgliedern auch 2025 eine kostenlose Teilnahme bei frühzeitiger Anmeldung anzubieten.
Positiver Kassenbericht
Möglich ist dies auch aufgrund der guten Haushaltslage des Vereins, wie ADBW-Schatzmeister Dr. Wolfgang Stütz in seinem kurzen Kassenbericht erläuterte. Die Mitgliederzahl liegt seit Jahren recht konstant bei gut 500 Personen. Kündigungen erfolgen fast nur beim Eintritt in den Ruhestand, die neue Möglichkeit einer beitragsfreien Mitgliedschaft für Rentner wird gut genutzt und erfreulicherweise finden auch immer wieder neue Ärzte und Diabetesberaterinnen den Weg zur ADBW. Das Haushaltsjahr 2023 hat planmäßig mit einem leichten Verlust von rund 6 T€ abgeschlossen. Diese Gelder sind u.a. in die völlig neue Gestaltung der ADBW-Webseite investiert worden. Die ADBW verfügt nach wie vor über ein solides Vereinsvermögen, dies ermöglicht die Planung von Veranstaltungen und Projekten unabhängig von Fördergeldern, etwa aus der Industrie.
Die Kassenprüfung wurde von Frau Dr. Schumacher und Herrn Prof. Hammes in der ADBW-Geschäftsstelle vorgenommen. Frau Dr. Schumacher bestätigt die Ordnungsmäßigkeit der Kassenführung.
Fachkurs Diabetes für Pflegekräfte
Anne Marie Schnäbele erläutert den aktuellen Stand beim Fachkurs Diabetes für Pflegekräfte. Der Fachkurs ist 2012 gestartet und umfasste damals 5 Kursorte, davon sind noch zwei in Freiburg und Markgröningen geblieben. Der objektive Bedarf an Fortbildung für die Pflege wächst mit der Zahl der Menschen mit Diabetes, die pflegebedürftig werden. Besonders auch mit Diabetes Typ 1. Gleichzeitig wird die Fortbildung in diesem Bereich immer schwieriger, meist aufgrund hoher Arbeitsbelastung. Das neue Kurskonzept mit Online-Elementen geht auf diese Anforderungen ein. In diesem Jahr wird der Fachkurs am 3./4. November und im kommenden Jahr am 4./5. November in Markgröningen stattfinden. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.
Bericht Diabetiker Baden-Württemberg
Anja Lazar, Geschäftsführerin der DBW, gab einen Überblick zur Arbeit der Selbsthilfeorganisation. Die Pandemie hat den Regionalgruppen sehr zugesetzt, denn Selbsthilfe lebt nun einmal von der persönlichen Begegnung. Inzwischen hat sich die Situation stabilisiert, die DBW zählen rund 4.000 Mitglieder und es entstehen wieder neue Gruppen, etwa eine Regionalgruppe in Achern für Menschen mit Migrationshintergrund. Über den neuen Vorstand der Selbsthilfe hatten wir im Newsletter schon berichtet, hier geht´s direkt zu dieser Veröffentlichung vom Februar. Im kommenden Jahr werden die Diabetiker Baden-Württemberg ihr 50-jähriges Jubiläum begehen und dies Ende Juni 2025 mit einem Fest im GENO-Haus in Stuttgart würdigen. Nähere Details werden wir rechtzeitig hier im Newsletter veröffentlichen.
Einladung zum Jahreskongress 2025 im Schloss Ettlingen
Zum Abschluss der Jahrestagung wurden alle Mitglieder und Partner der ADBW zum Kongress im kommenden Jahr eingeladen, der am 11./12. Juli 2025 im Schloss Ettlingen bei Karlsruhe stattfindet. Die Tagungspräsidenten Dr. Holger Lawall und Dr. Felix Flohr sind bereits in der Programmplanung und haben mit dem beeindruckenden Asamsaal im Schloss Ettlingen einen außergewöhnlichen Tagungsort finden können. Die ADBW freut sich, viele, viele Mitglieder dort begrüßen zu können.
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