„SWR 1 Leute“ zum Weltdiabetestag

Am 9. November widmete sich die bekannte Radiosendung „SWR 1 Leute“ dem Weltdiabetestag und während einer guten halben Stunde konnten Prof. Lobmann und die Vorsitzende der Diabetiker Baden-Württemberg, Helene Klein, die Hörer rund um den Diabetes informieren.
Aktuell ist diese Art der Medienarbeit besonders wichtig, da große öffentliche Veranstaltungen, wie die geplante Podiumsdiskussion in der Staatsgalerie oder die Informationsstände auf dem Marktplatz Corona bedingt nicht stattfinden können.
Die Auswirkungen der Pandemie waren natürlich auch Thema in der Sendung mit Wolfgang Hein als Moderator. Prof. Ralf Lobmann betonte, dass Corona auch die Diabetesversorgung belastet, Intensivstationen und andere Stationen sind belegt oder müssen vorgehalten werden. Zudem haben Menschen mit Diabetes ein erhöhtes Risiko für Infektionen oder schwere Krankheitsverläufe. Der ADBW-Vorsitzende warb eindringlich für die COVID-Impfung zur Eindämmung der Pandemie, um andere Erkrankungen, wie etwa Diabetes, umfassend behandeln zu können.
Helene Klein konnte als Diabetesberaterin und Typ-1-Diabetikerin gleich zwei Sichtweisen in die Radiorunde einbringen. „Seit sich vor 6 Jahren nach einem Gestationsdiabetes mein Typ-1-Diabetes manifestiert hat, bin ich in der Diabetesberatung viel nachsichtiger mit anderen Patienten geworden. Auch nach Jahren ist die tägliche Routine eine Herausforderung und man gewöhnt sich nicht einfach daran,“ sagt sie aus ihrer Erfahrung.
Genau hundert Jahre ist es her, dass es in Kanada Sir Frederick Banting und seinem Team gelang, Insulin aus der Bauchspeicheldrüse von Tieren zu isolieren und damit eine lebensrettende Therapie für Millionen von Menschen zu schaffen. „In diesen 100 Jahren haben wir enorme Fortschritte bei der Diabetesversorgung gesehen, bei der Diagnostik, der Insulinbehandlung und auch bei den oralen Therapien“, erläuterte Prof. Lobmann. Bei der Behandlung des Diabetes sind die Folgeerkrankungen an Nieren, Augen, Nerven und Gefäßen mehr und mehr in den Fokus gerückt und gerade bei Komplikationen sind spezialisierte Zentren wichtig. „Für eine gute Diabetesversorgung brauchen wir die ganze Bandbreite der Leistungserbringer vom Hausarzt über die Schwerpunktpraxen bis zu den Universitätskliniken mit Diabetesschwerpunkt“, hob Prof. Lobmann hervor.
Zugleich ist Diabetes auch eine Wohlstandserkrankung und die Zahl der Menschen mit Diabetes steigt an, heute gehen wir von 8 Millionen Betroffenen aus und erwarten eine Zunahme auf 12 Millionen in den nächsten 20 Jahren. „Aber das ist kein Naturgesetz“, so Prof. Lobmann, „man kann seinem Diabetes davonlaufen oder anders formuliert, gesunde Ernährung und viel Bewegung sind der Schlüssel bei der Diabetesprävention. Das empfiehlt auch Helene Klein in ihren Beratungsgesprächen und natürlich auch in ihrem eigenen Leben und sagt: „Möglichst viel selbst kochen mit frischen, saisonalen Zutaten. Und auch im Restaurant kann man fragen, was das bestellte Gericht genau wiegt.“
100 Jahre nach der ersten Insulingewinnung und 30 Jahre nach dem Ausrufen des Weltdiabetestages am 14. November lautet ein Zwischenfazit, dass sehr viel erreicht wurde und sehr viel zu tun bleibt. So wird der Weltdiabetestag auch zukünftig eine wichtige Rolle spielen, um Menschen mit Diabetes und die breite Bevölkerung anzusprechen und zu sensibilisieren.
Hier können Sie den Mitschnitt der kompletten Sendung anhören.
Foto. Prof. Lobmann
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